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Reifenschäden – wodurch und wie verhindern?

Platt, ausgebeult, gerissen oder geplatzt: So sehen Autoreifen aus, wenn sie defekt sind. Hier hilft nur noch ein Wechsel, ansonsten besteht absolute Unfallgefahr. Aber wodurch gehen Reifen eigentlich kaputt und wie kann das verhindert werden?

Mögliche Ursachen

Reifenschäden können unterschiedliche Ursachen haben:

  • falscher Reifenluftdruck
  • falsch oder nicht ausgewuchtete Räder
  • falsch eingestellte Achsgeometrie
  • eingedrungene Fremdkörper
  • Montagefehler
  • falsche Lagerung
  • Kollision mit Hindernissen (z.B. Bordsteinkanten)
  • falsches Parken
  • Durchfahren großer Schlaglöcher
  • überhöhte Geschwindigkeit
  • Überladung des Fahrzeugs

Durch zu hohen oder niedrigen Luftdruck nehmen die Reifen Schaden. Bei zu niedrigem Luftdruck erhöht sich der Rollwiderstand und der Reifen erhitzt sich zu stark, das Gummi wird instabil. Bei zu hohem Luftdruck wird der Reifen ungleichmäßig abgefahren und porös, es besteht zudem die Gefahr des Platzens.

Auch nicht richtig ausgewuchtete Räder führen zur einseitigen und falschen Reifenbelastung. Sind Spur oder Sturz nicht korrekt eingestellt, kann das ebenfalls zu einseitigem Reifenverschleiß führen. Die Reifen sind dann z. B. nur innen oder außen abgenutzt. In einem solchen Fall sollte eine Achsvermessung sowie Einstellung erfolgen.

Reifenschäden durch Fremdkörper

Nägel, Schrauben oder Glas- und Metallteile, die in den Reifen eingedrungen sind, können zu einem plötzlichen oder schleichenden Druckverlust führen. Zudem kann Feuchtigkeit in den Reifenaufbau dringen und darin verarbeitete und stützende Metallvorrichtungen, wie z.B. den Stahlkord-Gürtel, rosten lassen. Der Reifen kann sich dadurch auflösen und sollte bei Feststellung eines Fremdkörpers sofort gewechselt werden.

Reifenschaden durch Montagefehler

Schon beim Montieren von Reifen und Felge können irreparable Schäden auftreten. Reifenmontage ist daher nur etwas für den Fachmann.

Reifenschaden durch Bordsteinkanten, Schlaglöcher oder ähnliche Hindernisse

Reifenschaden durch Bordsteinkanten, Schlaglöcher oder ähnliche Hindernisse
Am besten gar keine Bordsteinkanten überfahren und wenn dann im möglichst großen Winkel (90 Grad) – so lautet die Devise um Reifenschäden zu vermeiden. Denn wenn ein Reifen an der Reifenwand beispielsweise durch Abschürfungen beschädigt wird, ist das sehr gefährlich. Die Seitenwand ist in der Regel sehr dünn. Der Reifen kann nicht mehr repariert werden und es sollte schnellstmöglich ein Austausch erfolgen.

Durch Anprallen an Bordsteinkanten, Steinen oder beim Durchfahren von großen Schlaglöchern können auch Schäden an der Karkasse entstehen, die eine stützende Funktion hat. Oftmals werden Schäden an der Karkasse nicht bemerkt, da sie nicht sichtbar sind.

Auch sollten Sie es vermeiden, mit nur einem Teil der Lauffläche des Reifens auf einer Bordsteinkante zu parken.

Wussten Sie schon…?

Reifenschaden durch überhöhte Geschwindigkeit

Reifen sind nur bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit hergestellt und zugelassen. Die Höchstgeschwindigkeit wird durch das Geschwindigkeitssymbol dargestellt. Wird die zulässige Geschwindigkeit deutlich und für einen längeren Zeitraum überschritten, erwärmt sich der Reifen übermäßig. Das kann Brüche, Profilablösung bzw. Gürtelablösung nach sich ziehen und sogar zum Platzen des Reifens führen.

Reifenalterung und Reifenlagerung

Das Alter eines Reifen erkennt man an der DOT-Nummer auf der Reifenflanke. Hier wird das Herstellungsdatum angegeben. Reifen unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess. Bei Gebrauch nutzt sich das Profil ab und der Reifen verliert seine Haftungs- und Fahreigenschaften. Händler und Ingenieure empfehlen daher, Reifen alle fünf Jahre zu wechseln.

Auch nicht benutzte Reifen sind nicht unbegrenzt haltbar. Wärme, Sonnenlicht, Feuchtigkeit und Ozon lassen den Reifen vorzeitig altern, Öle und Chemikalien können ihn sogar zerstören. Deshalb ist es wichtig den Reifen fachgerecht zu lagern.

  • Salzablagerungen und groben Schmutz sorgfältig mit Wasser abspülen
  • Luftdruck um 0,5 bar erhöhen, weil der Reifen über die Monate Luft verliert und sich verformen kann
  • Kühl, dunkel und trocken lagern
  • Kompletträder stapeln (Felgenbaum), lose Reifen hinstellen und regelmäßig wenden
  • Der Lagerplatz sollte kühl, trocken und dunkel sein.
  • Kontakt mit Ölen, Fetten, Farben oder sonstigen Chemikalien absolut vermeiden
  • Reifen sollten nicht neben elektrischen Geräten lagern, die Ozon erzeugen.

Wenn Sie sich für den Kauf eines unbenutzten Reifens entscheiden, sollten Sie sich von der fachgerechten Lagerung überzeugen und den Reifen auf etwaige Schäden überprüfen. Auch hier empfehlen Experten, keine Reifen zu kaufen, die älter als 5 Jahre sind.

Regelmäßige Kontrolle ist wichtig

Grundsätzlich sollten Reifen in regelmäßigen Abständen auf Einschnitte, Risse, Fremdkörper, Abschürfungen oder sonstige Beschädigungen überprüft werden. Auch sollte immer wieder kontrolliert werden, ob genügend Luft im Reifen ist – vor allem vor dem Antritt größerer Fahrten.

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