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Sekundenschlaf: Vorboten, Risikofaktoren & Strafen, wenn es kracht?

Der Sekundenschlaf ist eine kurzzeitige Müdigkeitsattacke bei der der Autofahrer ungewollt für mehrere Sekunden einnickt. Jährlich ist dieser Müdigkeitszustand Ursache für viele Unfälle auf Autobahnen. Doch was kann man dagegen tun? Hier finden Sie Infos über Vorboten und Gegenmaßnahmen.

Was sind die Vorboten von Sekundenschlaf?

Das kurze Einnicken am Steuer hat schon vielen Menschen das Leben gekostet.

Dabei kündigen sich Müdigkeitsattacken im Vorfeld an:

  • durch schwer werdende Augenlider,
  • durch brennende oder schmerzende Augen,
  • durch trockene Mundschleimhaut,
  • durch häufiges starkes Gähnen,
  • durch leichtes Frösteln,
  • und durch wiederholtes Aufschrecken aus Unaufmerksamkeit.

Was sind häufige Ursachen für Sekundenschlaf?

Sekundenschlaf kann mehrere Ursachen haben. Müdigkeit bedingt durch Schlafstörungen oder Erschöpfung ist die Hauptursache. Aber auch eine zu bequeme Sitzhaltung beim Fahren kann Sekundenschlaf auslösen. Dabei wird dem Gehirn durch die Barorezeptoren, die längs der Wirbelsäule verlaufen, ein Ruhezustand signalisiert und die Aufmerksamkeit nimmt schlagartig ab.

Ebenfalls Sekundenschlaf fördernd sind monotone Bildeindrücke, etwa beim langen Geradeausfahren auf der Autobahn. Dies kann dazu führen, dass die Gehirnaktivität soweit zurückgefahren wird, dass sich die Reaktionszeiten extrem verlängern.

Der Sekundenschlaf kann auch eine Krankheit sein. Bei der sogenannten Narkolepsie handelt es sich um eine Schlafstörung, bei der die Betroffenen auch tagsüber plötzlich und unkontrolliert einschlafen. Bei diesen Menschen liegt eine grundlegende Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus‘ vor. Da die Narkolepsie von vielen Ärzten nicht gleich als solche erkannt wird, leben viele Betroffene besonders gefährlich.

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Wie kann man einen Sekundenschlaf vermeiden?

Sekundenschlaf können Sie vermeiden, indem Sie eine zehn- bis dreißigminütige Schlafpause (Powernap, Siesta) sofort nach Auftreten der Müdigkeitssymptome einlegen. Das Aufdrehen des Radios oder eine Unterhaltung mit dem Beifahrer sind auf keinen Fall geeignet, sich wachzuhalten. Hilfreich kann auch eine Pause an der frischen Luft mit ausreichend Bewegung sein. Am effektivsten können Sie den Müdigkeitsattacken jedoch nur mit Schlafpausen entgegenwirken.

Was sind die Risikofaktoren für Sekundenschlaf und Schlafapnoe?

Sei es durch zu wenig Schlaf, aufgrund durchgemachter Nächte, zu langer Zeit hintern Steuer oder auch nachts und am frühen Morgen: Die Risikofaktoren für einen gefährlichen Sekundenschlaf hinter dem Lenkrad eines Fahrzeugs sind vielfältig. Zudem sind sie nicht immer gesundheitlich bedingt.

Anders bei der Schlafapnoe: Hier sind es in erster Linie körperliche Faktoren, die hohe Risikofaktoren darstellen, also beispielsweise  extremes Schnarchen, ein großer Halsumfang (von mehr als 40 cm), Übergewicht und auch das Alter (über 55 Jahre).

Die größten Risikogruppen für Sekundenschlaf wiederum sind in erster Linie Menschen, die oft, lange und zu ungünstigen Zeiten auf den Straßen unterwegs sind, also allen voran LKW-Fahrer und (Berufs)-Pendler, ebenso wie auch Schichtarbeiter.

Hinzu kommen Nachtschwärmer und auch übermüdete Urlauber. Auch sie werden häufig von einer Tagesmüdigkeit hinterm Steuer übermannt.

Welche Strafe droht mir bei Sekundenschlaf, wenn es kracht?

Sekundenschlaf im Auto ist eine der häufigsten Unfallursachen auf deutschen Straßen. Nach Angaben des Verkehrssicherheitsrates ging etwa jedem vierten Unfall mit Todesfolge auf Autobahnen Sekundenschlaf voraus.

Wer beim Autofahren vom Sekundenschlaf übermannt wird und dadurch einen Unfall verursacht, muss mit einer Geldstrafe und Führerscheinentzug rechnen. Neben Alkohol- und Drogeneinfluss reduziert auch Müdigkeit in erhöhtem Maße die Fahrtauglichkeit. Wer trotzdem fährt, gefährdet fahrlässig den Straßenverkehr.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Sekundenschlaf ist laut Experten für ein Viertel der tödlichen Unfälle auf deutschen Straßen verantwortlich.
  2. Vor allem Vielfahrer, Nachtschwärmer und übermüdete Autofahrer sind Sekundenschlaf-Risikogruppen.
  3. Sekundenschlaf bzw. tagesmüdigkeit kündigen sich bereits länger im Vorfeld an, durch schwere Augenlider, häufiges Gähnen, brennende Augen, Wahrnehmungsstörungen und eine Art Tunnelblick auf die Straße.
  4. Vor allem Bewegung und ein kurzes Nickerchen auf einem Rastplatz können Sekundenschlaf entgegenwirken.
  5. Wenn es zu einem Unfall infolge eines Sekundenschlafs kommt, kann die Versicherung aufgrund einer grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls den Vollkasko-Versicherungsschutz verweigern.
  6. Je nach Folgen eines Sekundenschlaf-Unfalls, drohen Geld- und Freiheitsstrafen und der Entzug der Fahrerlaubnis.
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