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Bußgeld Italien: Welche Strafen & wie Sie sich dagegen wehren können?

Ob auf der Autostrada del Sole oder auf anderen italienischen Wegen: Auch in Italien werden Verkehrsverstöße geahndet. Welche genau das sind, wie hoch die Bußgelder und Strafen ausfallen und was Sie tun können, wenn Sie einen Bußgeldbescheid aus Italien erhalten, haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Bußgeldkatalog Italien

Genau wie in Deutschland, ahnden auch die italienischen Verkehrsbehörden Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen, Rotlichtverstöße und solche gegen das Park- oder Halteverbot. Ebenso bestraft wird man, wenn man mit mehr als 0,5 Promille hinterm Lenkrad sitzt, das Telefonieren während des Fahrens nicht lassen kann oder aus Eitelkeit die Gurtpflicht missachtet.

Mindestbußgelder Italien

  • Bei allen Verstößen liegen jedoch die Mindestbußgelder weit über denen, die in Deutschland verhängt werden.

Nachts 1/3 höher

  • Besonders vorsichtig sollte man in Italien zudem nachts sein. Da nämlich fallen die Bußgelder für die oben genannten Verstöße bisweilen um ein Drittel höher aus.
Vergehen Bußgelder Weitere Strafen
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 10 km/h 34 bis 140 €
Geschwindigkeitsüberschreitung bis 20 km/h ab 143 €
Geschwindigkeitsüberschreitung ab 21 km/h ab 155 €
Geschwindigkeitsüberschreitung 40 km/h ab 357 €
Geschwindigkeitsüberschreitung ab 41 km/h 344 bis 1376 €
Überfahren des Mittelstreifens 1600 bis 6500 €
Falsches Parken  ab 35 €
Bei Rot über die Ampel gefahren ab 140 €
Überholen im Überholverbot ab 70 €
Missachten der Busspur ab 70 €
Rückwärtsfahren an Mautstellen oder Standstreifen 340 bis 1370 €
Fahren ohne Licht (Lichtpflicht in Italien) 35 bis 143 €
Mißachtung der Warnwestenpflicht ab 33 €
Behinderte nicht Vorrang gewährt 65 €
Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung 155 €
Im Winter mit Sommerreifen unterwegs ab 20 €
Motorrad fahren ohne Helm 30 bis 170 €. Achtung! Motorrad kann für bis zu 60 Tage in
Beschlag genommen werden.
Alkohol am Steuer 260 bis 1000 € Ab 1,5 Promille Alkohol: Fahrzeug-
Beschlagnahmung
Autobahnmaut nicht bezahlt (kein Ticket an Mautstelle gezogen oder verloren) Preis wird pro Kilometer berechnet. Wer kein Ticket hat zahlt den Maximalpreis

So werden beim Missachten des Tempolimits von auch nur 20 km/h gleich 170 Euro fällig. Gibt man noch mehr Gas, sind es bereits 530 Euro. Mehr Informationen dazu finden Sie auf unserer Seite Geschwindigkeit Italien.

Rotlichtverstöße schlagen mit 170 Euro zu Buche, während ein Telefonat während der Fahrt ohne Freisprechanlage 160 Euro Strafe nach sich zieht.

Eher günstig kommt man davon, wenn man den Gurt vergessen oder falsch geparkt hat. Hier nämlich muss man nur 80 respektive 85 Euro Bußgeld berappen. Richtig teuer werden Verstöße gegen die Promillegrenze. In solchen Fällen werden Bußgelder in Höhe von über 500 Euro verhängt.

Kann Bußgeld aus Italien in Deutschland vollstreckt werden?

  • Ja, denn der EU-Rahmenbeschlusses zur Geldsanktionenvollstreckung sieht die „grenzüberschreitende Anerkennung und Vollstreckung von Geldstrafen und Geldbußen innerhalb der Europäischen Union“ vor.

Das Bundesamt für Justiz fungiert dabei in Deutschland praktisch als Vollstrecker von Bußgeldbescheiden aus Italien bzw. leistet es entsprechende Vollstreckungshilfe. Das geschieht aber erst dann, wenn der Bußgeldbescheid Rechtskraft erlangt hat, Sie also keinen fristgerechten Einspruch erhoben haben.

Welche Verkehrsregeln gelten in Italien zu Alkohol am Steuer?

Genauso wie in Deutschland, dürfen Sie auch in Italien mit bis zu 0,5 Promille Alkohol im Blut ein Auto oder auch ein Motorrad/Moped fahren.

  • LKW- und Busfahrer hingegen sollten die Finger vom Alkohol lassen, Für sie nämlich gilt die 0,0-Promille-Grenze.

Null Alkohol am Steuer ist zudem auch für Fahranfänger Pflicht. Dabei währt die Probezeit in Italien drei und nicht wie in Deutschland zwei Jahre. Wenn Sie also als deutscher Fahranfänger mit gerade überstandener Probezeit in Italien Auto fahren und mit auch nur der kleinsten Spur Alkohol im Blut erwischt werden, drohen hohe Bußgelder.

Wussten Sie schon…?

Einspruch gegen Bußgeldbescheid aus Italien

Sie können natürlich Einspruch erheben, nur muss dieser den italienischen Behörden auf Italienisch fristgerecht vorliegen. Wie lange diese Einspruchsfrist ist, entnehmen Sie dem Bußgeldbescheid.

  • Einspruch sollten Sie beispielsweise auch dann erheben, wenn Sie gar nicht der Fahrer waren und sich somit richtigerweise keiner Schuld bewusst sind.

In Italien aber gilt die Halterhaftung, während in Deutschland die Fahrerhaftung gilt. Deutet im ursprünglichen Bußgeldbescheid nichts darauf hin, dass Sie als Halter des Fahrzeugs auch gleichzeitig Fahrer und damit Verkehrssünder waren, entspricht das Bundesjustizministerium einem solchen Rechtshilfegesuch seitens italienischer Behörden in der Regel nicht, eben aufgrund der in Deutschland geltenden Fahrerhaftung.

Kommt aber dennoch ein solcher Strafzettel  bei Ihnen an, sollten Sie ihn nicht ignorieren, auch wenn Sie sich zu dieser Zeit gar nicht in Italien befunden haben und/oder dort nicht mit Ihrem Auto gefahren sind.

  • Hier gilt es dann fristgerecht Einspruch zu erheben, mit der Begründung, eben nicht der Fahrer, sondern der Halter des Fahrzeugs zu sein.

Wenn Sie oder Ihr Anwalt jedoch gar keine Aussicht auf einen erfolgreichen Einspruch gegen den Bußgeldbescheid sehen, dann sollten Sie die Geldstrafe unbedingt innerhalb der angegebenen Frist begleichen. Dann nämlich gewähren italienische Behörden Ihnen sogar einen Rabatt von bis zu 30 Prozent auf das Bußgeld.

Gelten in Italien besondere Regelungen für Fahranfänger?

Ja, denn in Italien beträgt beispielsweise die Probezeit drei und nicht wie in Deutschland üblich, zwei Jahre. Insofern müssen Fahranfänger drei Jahre lang vollkommen auf Alkohol verzichten, wenn sie in Italien unterwegs sind.

  • Fahranfänger sind in Italien zudem auch all jene Fahrer, die jünger als 21 Jahre sind.

Auch müssen sich junge Fahrer unbedingt zügeln, was das Tempo auf Autobahnen und Schnellstraßen angeht. Für sie gelten nämlich maximal 100 km/h bzw. 90 km/h – ungeachtet dessen, dass man eigentlich schneller fahren darf.

Welche Strafen drohen bei einem Unfall in Italien?

Je schwerer die Folgen eines von Ihnen (mit)-verursachten Unfalls sind und davon abhängig, ob beim Zusammenstoß unter Einfluss von Alkohol oder Drogen standen, werden bei Unfällen in Italien Freiheitsstrafen von zwischen 3 Monaten und 18 Jahren verhängt.

Zudem kann es passieren, dass sowohl die Fahrerlaubnis für bis zu 30 Jahre und damit praktisch lebenslang entzogen und das Auto seitens des Staates konfisziert wird.

Welche Besonderheiten hat die italienische Straßenverkehrsordnung?

Die italienische Straßenverkehrsordnung (Codice della Strada) wurde im Februar 2020 an einigen Stellen geändert. Im Grunde entsprechen die Verkehrsregeln in Italien jedoch der deutschen StVO, jedoch mit einigen Besonderheiten, wie zum Beispiel:

  • Andere Länder, anderen Farben für Verkehrsschilder: Autobahnhinweisschilder tragen in Italien die Farbe Grün. Schilder, die auf Land- oder Schnellstraßen hinweisen, sind hingegen blau.
  • Mehrere Sprachen – ein Land: In bestimmten Regionen Italiens sind Straßenschilder in zwei Sprachen gehalten, also vor allem Deutsch/Französisch/Slowenisch-Italienisch oder aber auch auf Sardisch.
  • Keine Richtgeschwindigkeit: Für Italiens Autobahnen gilt in der Regel eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h für PKW, auf dreispurigen Autobahnen darf man auch 150 km/h fahren. Wohnmobile, Busse und LKW über 3,5 t dürfen nur 100 km/h fahren.
  • Licht an! Außerorts müssen Fahrzeuge auf Italiens Straßen immer das Abblendlicht einschalten.
  • Achtung, Ampel! Die Ampelphasen auf Italiens Straße überspringen auf ihrem Weg von Rot auf Grün die Gelbphase.
  • Punktesystem: Anders als in Deutschland sammeln italienische Autofahrer keine Punkte, sondern verlieren jeweils einige von ihren 20 respektive 15 Bonuspunkten bei Fahranfängern, mit entsprechenden Verkehrsverstößen.
  • Gleiches Verkehrsrecht für alle: Verkehrsverstöße fallen zumindest mit Hinblick auf Bußgelder für in- und ausländische Verkehrsteilnehmer gleich hoch aus. Ausnahmen bilden Punkteabzüge und Fahrverbote, die in der Regel nur im entsprechenden Land für dort ansässige Fahrer ausgesprochen werden können. Gleichwohl kann man auch als Fahrer aus Deutschland ein Fahrverbot für Italien erhalten, das sich aber nicht automatisch auf Deutschland erstrecken muss.
  • Maut für alle: Anders als in Deutschland, müssen auch PKW- und Motorradfahrer für die Benutzung italienischer Autobahnen eine Gebühr bezahlen. Entsprechende Mautstationen finden sich auf Zu- und Abfahrten von Autobahnteilstrecken. Das Bezahlsystem ist gewöhnungsbedürftig und sollte vor der Italienreise “studiert” werden. Nicht-Bezahlen von Autobahngebühren kann auch für deutsche Autofahrer im Nachhinein teuer werden.

Tipp: Was Sie bei Bußgeldern und Maut im EU-Ausland beachten sollten?

Zu hohe Geschwindigkeit, verkehrswidrig  geparkt, Vignette falsch angeklebt: Verkehrsverstöße werden im Ausland zum Teil höher bestraft als in Deutschland. Und es gibt Verkehrssünden, die es hierzulande gar nicht gibt. Damit Sie keine unanhgehmen Überraschungen in Ihrem Urlaub erleben, haben wir hier die 10 wichtigsten Tipps zusammengestellt, um hohe Bußgelder im Ausland zu vermeiden.

Andere Länder, andere Sitten..

Muss man Knöllchen aus dem Ausland denn wirklich bezahlen?

Wir klären diese Fragen und mehr in unserer Hitliste der wichtigsten Tipps rund um Auslands-Bußgelder und Mautgebühren:

Unsere Top 10 Tipps rund um Bußgelder & Mautgebühren im Ausland

  1. Unbedingt langsam fahren in Italien! Punkte, die Sie in Italien ansammeln, werden zwar nicht auf das deutsche Punktekonto angerechnet, da hier eine ganz andere Vorgehensweise mit Punkten gehandhabt wird als in Deutschland. Trotzdem Vorsicht: Auch Strafzettel aus Italien landen bei Ihnen zu Hause und diese haben es in sich! Bei Geschwindigkeitsvergehen in Italien drohen Strafen bis zu 3.000 Euro oder mehr.
  2. Aufgepasst in unseren Nachbarländern: Auch hier sollte man sich vor jeder Fahrt in einer Bußgeldtabelle des Urlaubsziels ausführlich informieren. In Österreich drohen äußerst hohe Geldstrafen für Verkehrstverstöße. Außerdem kann Ihnen auch dort der Führerschein entzogen werden und dann darf man (zumindest in Österreich) kein Auto mehr fahren.
  3. Super Tipp, der Zeit und Mühe spart: Mautgebühren kann man auch online zahlen. Beispiel Norwegen: Hier funktioniert alles vollautomatisch wenn man sich vorher mit Kreditkarte und Nummernschild bei einem Online Maut Dienst angemeldet hat.
  4. Eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen ist Spanien: Ein Tipp: Auch hier herrscht beispielsweise Warnwestenpflicht und anders als in Deutschland wird man auch gleich zur Kasse gebeten, sollte man ohne Weste erwischt werden. In Ländern wie Spanien und Italien sollte man immer beachten: Hier verjähren Bußgelder erst nach vier oder fünf Jahren, das bedeutet bei einer erneuten Urlaubsreise kann Sie das unter Umständen teuer zu stehen können.
  5. Einer der wichtigsten Tipps rund um Bußgelder und Mautgebühren im Ausland ist sicherlich: Ignorieren Sie Bußgeldbescheide in keinem Fall! Sonst werden die Kosten in jedem Fall ansteigen oder man hat am Ende ein Inkassoverfahren in Deutschland am Hals.
  6. Wie ist der Ablauf des Vollstreckungsverfahren bei Auslands-Knöllchen?Das Bundesamt für Justiz (Bfj) prüft den Bescheid und dann haben Sie in der Regel 14 Tage Zeit, Stellung zu nehmen. Wenn man keinen Widerspruch einlegt, dann ist der Bußgeldbescheid rechtskräftig. – Wann lehnt das Bfj die Rechtskräftigkeit ab? Das geschieht in der Regel dann, wenn es sich um weniger als 70 Euro handelt oder der Bescheid nicht verständlich bzw. nicht auf Deutsch ist.Im Zweifelsfall kann es sich lohnen, mit einem Anwalt vor Ort Kontakt aufzunehmen. Vorsicht bei Schreiben von ausländischen in Inkassobüros! Das sollte man immer genau prüfen lassen.
  7. Man sollte, genau wie zu Hause, auch im Ausland folgende Vergehen unterlassen, damit es zu keinen teuren Strafen kommen kann – Wichtig: Für diese Vergehen herrscht Auskunftspflicht und die Behörden informieren sich untereinander:Trunkenheit am SteuerGeschwindigkeitsübertretungenNicht-Anlegen des SicherheitsgurtesÜberfahren einer roten AmpelFahren auf FahrstreifenHandy am Steuer &Teilweise auch Parkverstöße
  8. Auch in unseren TOPTEN – Wichtig zu wissen: In Deutschland gilt das Verschuldungsprinzip, das heißt der Schuldige ist der Fahrer des Fahrzeugs. In vielen Ländern ist das aber anders. Hier gilt die Halterhaftung, das bedeutet, dass hier erst mal der Halter des Fahrzeugs ermittelt wird. Das hat zur Folge, dass oft nicht der verantwortliche Fahrer im Bild festgehalten wurde und somit eine Ermittlung des Schuldigen schwierig ist.
  9. Achtung bei Mautgebühren im Ausland: Sogar wenn man die Vignette an die falsche Stelle klebt (nicht an der richtigen Stelle der Frontscheibe) wird man zur Kasse gebeten. Auch hier lohnt es sich, peinlich genau zu sein. Dasselbe gilt für die Trägerfolie der Mautvignette. Diese sollte man in jedem Fall ganz ablösen, sonst riskiert man einen Mautverstoß.
  10. Unser Platz Zehn: Der wichtigste Tipp zum Schluss versteht sich fast von selbst: Mautgebühren sollte man in jedem Fall immer zahlen! Denn Mautpreller werden gar nicht gern gesehen und müssen im Nachhinein tief in die Tasche greifen.Bedenken Sie also generell vor jeder Urlaubsreise mit dem Auto die Kosten für Vignetten und Maut im Ausland! In den Alpen Ländern wie Österreich, Schweiz, Italien oder Frankreich können auch bei Brücken und Tunnel zusätzliche Kosten (Stichwort Sondermaut) anfallen.

Weitere Fragen & Antworten

Außerhalb geschlossener Ortschaften ist die Warnweste auf Italiens Straßen Pflicht für alle Fahrer und Insassen eines Pannenfahrzeugs, sobald diese das Fahrzeug verlassen. Bei Verstoß gegen diese Warnwestenpflicht drohen Bußgelder in Höhe von 40 Euro und mehr. Genauso muss in jedem Auto ein Warndreieck mitgeführt und im Falle einer Panne oder eines Unfalls aufgestellt werden.

Verzichtet man auf Italiens Straßen auf Winterreifen, obwohl diese der Jahreszeit entsprechend zumindest regional Pflicht sind, muss man mit einem Bußgeld von bis zu knapp 340 Euro rechnen.

Aber auch, wenn es nicht schneit, gelten in Italien besondere Regeln für die Bereifung. So müssen Reifen mindestens den Geschwindigkeitsindex „Q“ vorweisen, also für maximale Geschwindigkeiten von 160 bis 300 km/h geeignet sein. Ebenso sind Ganzjahresreifen oder Winterreifen zwischen Mitte Mai und Mitte Oktober von dieser Regelung betroffen.

Ja, und zwar viele. Am häufigsten sind stationäre Blitzer, die mit einem Schild “Controllo elettronico della velocità” angekündigt werden. Auch wenn darauf nicht immer ein Blitzer folgt und/oder dieser nicht immer scharf geschaltet ist, sollten man hier vom Gas gehen.

Zudem gibt es Kontrollsysteme, die die durchschnittliche Geschwindigkeit an unterschiedlichen Punkten messen (TUTOR). Auch werden mobile Messgeräte für die Geschwindigkeitskontrolle eingesetzt (Autovelox).

Auch wenn Italiens Verkehrsbehörden gewisse Toleranzen gewähren (bei einer Höchstgeschwindigkeit von unter 100 km/h können Sie ungestraft bis zu 5 km/h schneller fahren; dort, wo ein Tempolimit  von mehr als 100 km/h gilt, werden liegt die Toleranzgrenze bei 5%) sollten Sie sich immer vor Augen halten, dass bereits ab 10 km/h zu viel Bußgelder von über 160 Euro greifen.

Zunächst muss erwähnt werden, dass Geschwindigkeitsüberschreitungen auf italienischen Straßen sehr viel härter geahndet werden als Tempoverstöße in Deutschland. Dennoch sind auch italienische Verkehrspolizisten und Blitzer bis zu einer bestimmten Grenze tolerant.

Toleranzen:

  • Fahren Sie dort, wo eine Höchstgeschwindigkeit von unter 100 km/h besteht, bis zu 5 km/h schneller, drohen Ihnen in der Regel keine Konsequenzen, auch dann nicht, wenn es “geblitzt” hat.
  • Dort, wo mehr als 100 km/h gefahren werden dürfen, besteht eine Toleranzgrenze von 5%.

Bußgelder:

  • Die italienische Besonderheit vorab: Fahren Sie in Italien in der Nacht zwischen 22 Uhr und 7 Uhr zu schnell, erhöht sich das jeweilige Bußgeld in einer bestimmten Bußgeldspanne um 30%.
  • Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von bis zu 10 km/h drohen Bußgelder in Höhe von zwischen 41 und 168 Euro.
  • Ab 10 km/h bis 40 km/h zu schnell zahlen Sie zwischen 168 und 674 Euro.
  • Zwischen 41 km/h und 60 km/h werden bereits zwischen 527 und 2.108 Euro an Bußgeld fällig.
  • Über 60 km/h zu schnell schlägt mit zwischen 821 und 3.287 Euro zu Buche.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. In Italien gelten prinzipiell dieselben Verkehrsverstöße wie in Deutschland, nur werden diese größtenteils härter sanktioniert.
  2. Auf italienischen Autobahnen gilt für PKW das Tempolimit von 130 km/h. Auf ausgewiesenen Strecken können auch 150 km/h erlaubt sein.
  3. Für Fahranfänger gilt eine Probezeit von drei Jahren. Zudem werde auch alle Fahrer unter 21 Jahren als Fahranfänger eingestuft.
  4. In der Probezeit gilt die 0,0-Promille-Grenze
  5. Auch LKW- und Busfahrer müssen hinter dem Steuer absolut nüchtern sein.
  6. Erfahrene PKW-Fahrer dürfen bis 0,5 Promille Alkohol im Blut haben.
  7. Bußgeldbescheide aus Italien können auch in Deutschland vollstreckt werden.
  8. Strafzettel müssen innerhalb von 360 Tagen den Verkehrssünder in Deutschland erreichen (Verfolgungsfrist).
  9. Die Verjährungsfrist für die Vollstreckung von Bußgeldern aus Italien beträgt fünf Jahre.
  10. Bußgeldbescheide müssen in deutscher Sprache verfasst sein, Einsprüche dagegen sind nur auf Italienisch gültig.
  11. Winterreifen sind in Italien ein Muss; andere Reifen müssen den Geschwindigkeitsindex „Q“ vorweisen.
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