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Notrufsäulen auf der Autobahn: Welche Richtung müssen Sie gehen?

Im Jahr 2017 wurde alle neun Minuten ein Notruf über eine der 17.000 Notrufsäulen an den Autobahnen abgesetzt. Trotz Handy nutzen viele Autofahrer noch die orangefarbene Säule. Warum sind sie noch so beliebt?

Wie finde ich eine Notrufsäule auf der Autobahn?

Alle 2 Kilometer steht an jeder Autobahn eine Notrufsäule. Die nächste Notrufsäule wird durch kleine schwarze Pfeile an den Leitpfosten angekündigt. Bei einer Panne oder einem Unfall müssen Betroffene also nicht weit bis zur nächsten Säule laufen – aber bitte immer hinter der Leitplanke.

Was ist der Vorteil von Notrufsäulen?

Die Mitarbeiter in der Notrufzentrale der deutschen Versicherer (GDV) sind mehrsprachig und können Notrufe in vielen Sprachen entgegennehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Standort jeder Notrufsäule exakt bestimmt werden kann. Dadurch können Rettungskräfte viel schneller am Unfallort sein.

Wenn keine Notrufsäule in der Nähe ist, sollte man natürlich das Handy nutzen, um Hilfe zu holen. Den Standort kann man beispielsweise mit einer Karten-App wie Google Maps recherchieren oder man orientiert sich an den Autobahnhinweistafeln wie zum Beispiel die Anschlussstellen (Nummer, Orte). Achten Sie darauf, dass Handy nicht während der Fahrt zu nutzen. Es gilt Handyverbot am Steuer.

Allerdings gibt es entlang der Autobahnen noch viele Funklöcher. Und wie der Zufall es will, ist das Handy immer dann leer, wenn man es dringend braucht. Diese beiden Nachteile der Handys sind ebenfalls ein Vorteil der Notrufsäulen, sie funktionieren immer. Die neuesten Modelle verfügen über eine automatische Funktionskontrolle. Das Gerät überprüft sich selbst und kann Lautsprecher und Mikrofon bei Bedarf verstärken bzw. anpassen.

Wussten Sie schon…?

Wie benutze ich eine Notrufsäule richtig?

Die Notrufsäulen sind so konzipiert, dass man schnellstmöglich Kontakt zur Notrufzentrale in Hamburg bekommt.

Es gibt zwei Modelle von Notrufsäulen. Bei den älteren Modellen (es existieren noch ca. 300 Stück) hebt man die sogenannte Sprechklappe an und es wird automatisch eine Verbindung zur Notrufzentrale hergestellt.

Das andere Modell hat zwei Tasten „Panne“ (gelb) und „Notruf“ (rot). Bei Bedarf wird der betreffende Button gedrückt und es wird eine Verbindung zur Notrufzentrale in Hamburg hergestellt.

Betätigt man den Notruf, meldet sich ein Notrufagent. Der geschulte Agent stellt nach einem vorgefertigten Fragebogen Fragen zum Unfall / zur Panne, etwa ob es Verletzte gibt oder ob das Auto auf der Fahrbahn steht. Im Notfall wird direkt eine Konferenzschaltung mit der Rettungsleitstelle eingerichtet, um mit ihr weitere Fragen zu klären und gezielte Hilfemaßnahmen einzuleiten.

Bei Verwendung der Notrufsäule hilft einem der Notrufagent, um die Unfalllage zu klären, in dem er von sich aus die richtigen Fragen stellt. Die Notrufsäule sendet ihren Standort gleich mit.

Wenn Sie ein Handy nutzen und den Notruf wählen, müssen Sie die fünf W-Fragen durchgehen:

  • Wo ist es passiert?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Personen sind betroffen?
  • Welcher Art / Wie schwer sind die Verletzungen?

Anschließend sollten Sie auf Rückfragen warten. Nur wenn die Rettungskräfte alle Informationen haben, kann den Verletzten schnell und sicher geholfen werden.

Video: Notrufsäule richtig benutzen

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Wie viele Notrufsäulen gibt es in Deutschland?

Es gibt 17.000 Notrufsäulen deutschlandweit. Die Notrufzentrale befindet sich in Hamburg. Rund 60.000 Unfälle, Pannen oder Verkehrsrisiken wurden im Jahr 2017 über diese Notrufsäulen gemeldet. Das bedeutet, dass etwa jede neunte Minute des Jahres ein Notruf abgesetzt wurde.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Deutschlandweit zählt man aktuell 17.000 Notrufsäulen, Tendenz sinkend.
  2. 2018 gingen davon insgesamt 52.400 Anrufe bei der Hamburger Notrufzentrale ein.
  3. Auf deutschen Autobahnen findet sich alle 2 km eine Notrufsäule.
  4. An den Leitpfosten angebrachte kleine Richtungspfeile weisen den Weg zur nächsten Notrufsäule.
  5. Die neuen Modelle der Notrufsäulen verfügen über eine gelbe Taste („Panne“) und über eine rote Taste („Notruf“).
  6. Betätigt man diese Tasten, meldet sich ein Notrufagent, der gezielte Fragen stellt, um die Lage schnellstmöglich richtig einschätzen zu können.
  7. Gegenüber Smartphones und Handys haben Notrufsäulen den Vorteil, dass ihr Standort den Einsatzkräften bekannt ist, da moderne Notrufsäulen über eine Standortkennung bzw. eine Standortsignalisierung verfügen.
  8. Die missbräuchliche Nutzung einer Notrufsäule wird mit Bußgeldern von zwischen 5 und 1.000 Euro geahndet.
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