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Platter Reifen? Richtiges Verhalten, wie wechseln & Anzeichen erkennen

Ein platter Reifen ist nicht nur ärgerlich, sondern auch ein Sicherheitsrisiko. Wie verhindern Sie einen platten Reifen und was können Sie tun, wenn das Unglück schon geschehen ist? Hier erfahren Sie es.

Wie verhalte ich mich bei einer Reifenpanne?

Ein platter Reifen ist eine der häufigsten Ursachen für eine Reifenpanne. Reifen verlieren jedoch meistens nicht schlagartig die Luft, sondern langsam. Diese Anzeichen deuten auf einen bald platten Reifen hin:

  • Veränderte Fahrgeräusche (lautes Rollgeräusch)
  • Schwammige, ungenaue Lenkung

Bei solchen Veränderungen sollten Sie die Geschwindigkeit drosseln und schnellstmöglich rechts ranfahren.

Ist der Reifen tatsächlich platt bzw. hat er zu wenig Luft, lassen Sie das Fahrzeug stehen und sichern Sie es wie bei einer Panne bzw. einem Unfall mit Warnblinklicht und Warndreieck. Bitte auch nicht vergessen, die Warnweste anzuziehen.

Alternativ, wenn sich ein Rastplatz oder eine Tankstelle in unmittelbarer Nähe befindet, können Sie mit dem Wagen langsam dorthin weiterfahren.

Wie verhalte ich mich bei einem Reifenplatzer?

Kommt es zum Reifenplatzer, gilt es Ruhe zu bewahren. Halten Sie das Lenkrad fest, fahren Sie geradeaus weiter, lenken Sie allenfalls gefühlvoll dagegen und verringern Sie die Geschwindigkeit.

Keinesfalls sollten Sie das Fahrzeug übersteuern und mit heftigen Lenkbewegungen reagieren. Dann verlieren Sie die Kontrolle und es kommt zum Unfall.

Das folgende Video zeigt, wie Sie beim geplatzten Fahren weiterfahren können.

Video: Verhalten beim geplatzten Reifen

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Wussten Sie schon…?

Wie wechsle ich einen platten Reifen selbst?

Ein Reifenwechsel ist mit ein wenig handwerklichem Geschick keine große Sache. Allerdings ist der Reifenwechsel auf offener Straße nicht ganz ungefährlich, besonders auf der Autobahn und auf der linken Fahrzeugseite.

Grundsätzlich ist der Reifenwechsel auf offener Straße erlaubt, vorausgesetzt das Fahrzeug ist richtig gesichert. Sonst bringen Sie sich und andere Verkehrsteilnehmer in Lebensgefahr. Nebenbei droht auch noch ein Bußgeld von bis zu 75 Euro und 1 Punkt in Flensburg.

 

Befolgen Sie beim Reifenwechsel folgende Anleitung

  1. Gang einlegen
  2. Motor ausschalten
  3. Handbremse anziehen
  4. Radmuttern lockern
  5. Wagen aufbocken (mit Wagenheber)
  6. Rad wechseln
  7. Muttern festziehen
  8. Wagen ablassen
  9. Radmuttern erneut festziehen

Achtung: mit dem Ersatzrad dürfen Sie maximal 50 km fahren und zwar langsam und behutsam. Fahren Sie am besten direkt zur nächsten Werkstatt. Das Ersatzrad ist nur für den Notfall gedacht.

Video: Do it Yourself, der perfekte Reifenwechsel

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Platter Reifen: Was kann ich ohne Ersatzrad tun?

Mit einem platten Reifen sollten Sie keinesfalls einfach weiterfahren. Maximal erlaubt sind kleinste Distanzen im Schritttempo, zum Beispiel bis zur Tankstelle, wenn die in unmittelbarer Nähe ist.

Wie funktionieren Runflat-Reifen?

Die meisten Neuwagen heutzutage haben gar kein Reserverad oder Notrad mehr. Stattdessen sind die Fahrzeuge ausgestattet mit Autoreifen, mit denen man auch ohne Luft weiterfahren kann. Oder man greift zu Reparatur-Sets, die den kaputten Reifen innerhalb weniger Minuten wieder fahrtüchtig machen.

Sogenannte Runflat-Reifen haben verstärkte Seitenwände. Damit können Sie auch ohne Luft mit maximal Tempo 80 noch 150 Kilometer weit fahren. Ist der Reifen platt, leuchtet die Kontrollleuchte im Bordcomputer und der Fahrer muss sein Fahrverhalten anpassen.

Kann der Reifen repariert werden?

Mittlerweile gibt es sogar sich selbst reparierende Reifen. Reifen mit DuraSeal-Technologie haben in der Lauffläche eine gelartige Gummimischung. Bei Beschädigung fließt das Gel in das Loch und dichtet es ab. Luft kann nicht mehr entweichen. Das funktioniert jedoch nur bei kleineren Löchern. Bislang gibt es DuraSeal Reifen nur für Nutzfahrzeuge.

Mit einem Reparatur-Set können Sie den platten Reifen schnell wieder flott machen. Für kleine Reifen gibt es druckgasbetriebene Dosen, die ein Dichtmittel in den Reifen pumpen. Der Fremdkörper sollte vorher entfernt werden. Eine langsame Weiterfahrt ist so möglich.

Mit einen Pannenset wird der Reifen abgedichtet und mit einem kleinen Kompressor, der am Zigarettenanzünder angeschlossen wird, kann Luft aufgefüllt werden. Auch hier handelt es sich nur um eine Notreparatur. Sie sollten schnellstmöglich die nächste Werkstatt aufsuchen. Entweder kann der Reifen noch fachmännisch repariert werden oder er muss komplett ausgetauscht werden.

Hinweis: Pannensets sind StVO-zugelassen, jedoch nur für die notdürftige Reparatur geeignet. Wer einen Plattfuß allerdings mit einem Reparatur-Set flickt, muss danach umgehend in eine Werkstatt fahren.

Die Straßenverkehrszulassungsordnung (StZVO) besagt nämlich, dass es sich bei der Reparatur eines Reifens um einen „Eingriff in ein relevantes Sicherheitsteil“ handelt. Daher darf nur ein Fachmann entscheiden, ob ein Reifen noch fahrtüchtig ist oder nicht.

Außerdem müssen Pannensets regelmäßig auf das Verfallsdatum geprüft werden. Abgelaufene Reparatursets funktionieren nicht mehr richtig. Das gilt auch für Ersatzräder. Checken Sie regelmäßig, ob der Reifendruck noch stimmt und das Gummi nicht porös geworden ist.

Kann ich mit einem einmal platten Reifen wieder sorglos fahren?

Ein platter Autoreifen lässt sich in bestimmten Fällen wieder reparieren, sodass er weiterhin genutzt werden kann. Inwiefern dies der Fall ist, kann allerdings nur ein Profi beurteilen. Dieser kontrolliert die Profiltiefe, die beschädigte Stelle und auch, ob die Innenseite intakt ist.

Diese vielfältigen Prüfungsprozesse können nicht von einem Laien durchgeführt werden. Es ist deshalb nicht zulässig, einen Reifen ohne Sachverständigen zu reparieren und damit dauerhaft weiterzufahren.

Wie kann ich eine Reifenpanne verhindern?

Die meisten Reifenpannen passieren durch Fremdkörper wie Steine, Nägel, Glasscherben etc. Durch eine vorausschauende Fahrweise können solche Gegenstände auf der Fahrbahn eventuell erkannt und noch rechtzeitig umfahren werden.

Latente Ursachen für platte Reifen sind:

  • Falsche Lagerung
  • Zu wenig / zu viel Luftdruck
  • Falsche Montage
  • Anecken an Bordsteinkannten
  • Ruppige Fahrweise (Fahrt durch Schlaglöcher)

Achten Sie auf die richtige Reifenlagerung, passen Sie Ihre Fahrweise den Straßengegebenheiten an und überprüfen Sie regelmäßig den Reifenluftdruck. So vermeiden Sie Langzeitschäden und erhöhen die Lebensdauer Ihrer Reifen.

Welche Kosten entstehen für einen platten Reifen?

Eine der meistgestellten Fragen zum Thema Reifenpanne ist die folgende: Was kostet eine Reifenreparatur ? Der Preis hängt von mehreren Faktoren ab.

Wenn Sie den Reifenwechsel selbst vornehmen, haben Sie nur die Materialkosten. Ein herkömmlicher Sommerreifen (205/55 R16) kostet zwischen 50 und 100 Euro.

Eine fachmännische Reifenreparatur in der Werkstatt kostet um die 50 Euro. Meist wird der platte Reifen jedoch aus Sicherheitsgründen durch einen neuen Reifen ersetzt. Die Montage in der Werkstatt kostet um die 10 Euro zzgl. der Kosten für den Reifen.

Für ein handelsübliches Pannenset mit Dichtungsmittel und Kompressor bezahlt man um die 30 Euro.

Runflat-Reifen sind nur etwas teurer als herkömmliche Reifen. Allerdings ist der Spritverbrauch mit ihnen höher, wodurch die Kosten langfristig gesehen deutlich höher ausfallen.

Weitere Fragen & Antworten

Die Ursachen für eine Reifenpanne sind vielfältig. Oftmals sind es Gegenstände wie Steine oder Nägel, die den Reifen beschädigen. Auch der Luftdruck und die Lagerung spielen eine Rolle. Natürlich kommt es auch zu einer Abnutzung des Reifens, weshalb Risse entstehen können, die den Reifen schließlich unbrauchbar machen. Zudem trägt die eigene Fahrweise zum Zustand des Autoreifens bei.

Die gesetzlichen Regelungen für eine Reifenreparatur sind sehr streng. Der Reifen muss von der Felge gezogen werden, sodass die gesamte Schadenstelle begutachtet werden kann. Anschließend muss der Schaden gereinigt, von der Innenseite mit einem Flicken verdichtet und durch Rohgummi gefüllt werden. Das kann nur ein Profi.

Bei einer Reifenpanne können Sie selbst deshalb zunächst lediglich ein Pannenhilfeset verwenden. Damit wird der Reifen provisorisch abgedichtet. Dieses Vorgehen erschwert allerdings die professionelle Reparatur des Reifens in der Werkstatt.

Die Reparatur eines Autoreifens kostet je nach Schaden und Aufwand zwischen 20 und 50 Euro. Allerdings lässt sich nicht jeder Reifen reparieren. Das hängt ganz von der Pannenursache und von der Schwere des Schadens ab.

Einen Nagel im Reifen sollten Sie zunächst nicht einfach herausziehen. Dabei könnten weitere Schäden entstehen. Suchen Sie so schnell wie möglich eine Werkstatt auf, um den Reifen reparieren oder auswechseln zu lassen.

Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

  1. Bei einem platten Reifen haben Sie mehrere Optionen. Grundsätzlich sollten Sie darauf vorbereitet sein.
  2. Das Ersatzrad ist die sicherste Lösung. Es bietet uneingeschränkte Mobilität, nimmt jedoch Platz weg und erhöht den Kraftstoffverbrauch.
  3. Das Notrad ist ein schmales Rad, das man nur mit geringer Geschwindigkeit fahren kann und schnellstmöglich ersetzen sollte.
  4. Pannensets sind nur für die notdürftige Reparatur gedacht. Sie können nur bei einer Beschädigung der Lauffläche eingesetzt werden. Eine Weiterfahrt ist nur bis zur nächsten Werkstatt zulässig.
  5. Gleiches gilt auch bei den Run-Flat-Reifen. Sie kosten zudem mehr als herkömmliche Reifen und sie müssen Komforteinbußen hinnehmen.
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